UBS erzielt Milliardengewinn trotz Integration der angeschlagenen Credit SuisseUBS erzielt Milliardengewinn trotz Integration der angeschlagenen Credit Suisse
Ein Jahr nach der Übernahme der Credit Suisse verzeichnet die UBS erneut beeindruckende Gewinne. Trotz hoher Integrationskosten übertraf die Schweizer Großbank im zweiten Quartal 2024 die Erwartungen der Analysten deutlich. Die erfolgreichen Kosteneinsparungen und die Stabilisierung des Kerngeschäfts tragen maßgeblich zum Erfolg bei.
Seit mehr als einem Jahr ist die ehemalige Bank Credit Suisse nun Teil der Schweizer Großbank UBS. Im Zuge einer Rettungsaktion im März 2023 übernahm die UBS ihre frühere Konkurrentin, nachdem die Credit Suisse aufgrund zahlreicher Skandale und finanzieller Rückschläge in eine existenzbedrohende Krise geraten war. Diese Übernahme führte nicht nur zu einem massiven Stellenabbau, sondern war auch ein bedeutender Schritt zur Stabilisierung des Schweizer Bankensystems in einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheit.
Trotz der Herausforderungen durch die Integration der Credit Suisse konnte die UBS im zweiten Quartal 2024 erneut beeindruckende Geschäftszahlen präsentieren. Der Nettogewinn lag bei 1,1 Milliarden Dollar, was zwar weniger ist als der Gewinn im ersten Quartal von 1,76 Milliarden Dollar, jedoch deutlich die Erwartungen der Analysten übertraf, die nur mit 528 Millionen Dollar gerechnet hatten. Diese positive Entwicklung wurde durch Verbesserungen in der Investmentbank, der Vermögensverwaltung sowie in der Abwicklungseinheit „Non Core and Legacy“ unterstützt.
Ein bedeutender Erfolg für die UBS war die Nettoneugewinnung von 27 Milliarden Dollar im Bereich Global Wealth Management, dem Kerngeschäft der Bank, das sich vor allem auf wohlhabende Kunden konzentriert. Die UBS sieht sich auch in Bezug auf die Integrationsbemühungen und die angestrebten Kosteneinsparungen auf einem guten Weg. Konzernchef Sergio Ermotti äußerte sich zuversichtlich, dass die Bank ihre finanziellen Ziele erreichen und wieder so profitabel arbeiten könne wie vor der Übernahme der Credit Suisse.
Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist jedoch aufgrund des außergewöhnlichen Rekordgewinns von 29 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2023 kaum sinnvoll. Dieser außergewöhnliche Gewinn resultierte aus dem niedrigen Kaufpreis für die Credit Suisse, der deutlich unter ihrem Buchwert lag. Die UBS hatte damals nur drei Milliarden Schweizer Franken für die angeschlagene Bank bezahlt.
Für das dritte Quartal 2024 erwartet die UBS integrationsbedingte Kosten in Höhe von etwa 1,1 Milliarden Dollar. Zudem rechnet die Bank mit einem leicht nachlassenden Tempo bei den brutto erzielten Kosteneinsparungen im Vergleich zum Vorquartal. Zwischen April und Juni konnte die UBS zusätzliche Einsparungen von 0,9 Milliarden Dollar verzeichnen. Bis Ende 2026 strebt die Bank an, die jährlichen Kosten im Vergleich zu 2022 um insgesamt etwa 13 Milliarden Dollar zu senken.
Die Übernahme der Credit Suisse war notwendig geworden, nachdem die Bank seit Herbst 2022, ausgelöst durch zahlreiche Skandale und den Vertrauensverlust ihrer Kunden, in eine schwere Krise geraten war. Um eine größere Bankenkrise nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA zu vermeiden, griff die Schweizer Regierung im März 2023 ein und initiierte die Übernahme durch die UBS. Die formelle Übernahme wurde am 12. Juni 2023 abgeschlossen, an dem Tag, an dem die CS-Aktie das letzte Mal an der Schweizer Börse gehandelt wurde.
Autor: Redaktion
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Donnerstag, 15 August 2024