Tödlicher Bärenangriff in den KarpatenTödlicher Bärenangriff in den Karpaten
Ein tragischer Vorfall erschüttert die Region der Südkarpaten: Eine 19-jährige Touristin wurde bei einem Wanderausflug im Bucegi-Massiv von einem Braunbären angegriffen und getötet.
Der Freund des Opfers berichtet, er habe versucht, das Tier zu vertreiben, jedoch vergeblich. Die Bergretter fanden die junge Frau später mit schweren Bissspuren in einer Schlucht.
Dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art in Rumänien, wo etwa 8.000 Braunbären leben, die größte Population in Europa nach Russland. Die Bären dringen immer häufiger in bewohnte Gebiete ein, durchsuchen Mülltonnen und führen Angriffe auf Menschen durch. Experten sind sich einig, dass das Verhalten der Bären stark von ihrer Gewöhnung an den Menschen abhängt. In stark frequentierten Gebieten wie den Südkarpaten verlieren sie oft ihre natürliche Scheu.
Rumäniens Umweltminister Mircea Fechet fordert angesichts des jüngsten Vorfalls eine Erhöhung der Abschussquote für aggressive Bären, die derzeit stark begrenzt ist. Er plädiert für eine Gesetzesänderung, die es ermöglicht, Bären, die sich menschlichen Siedlungen nähern, zu töten. Diese Maßnahmen stoßen auf geteilte Reaktionen innerhalb der Bevölkerung und zwischen Tierschützern und Jägern.
Auch in Bayern wächst die Besorgnis, obwohl dort seit Jahren keine Braunbären mehr gesichtet wurden. Die Landrätin des Oberallgäus, Indra Baier-Müller, fordert die Gründung einer bewaffneten "Bärenpolizei" zur Vergrämung und nötigenfalls Tötung von Bären, die möglicherweise aus Norditalien über Österreich nach Bayern wandern.
In Italien wiederum gibt es seit einem Wiederansiedlungsprojekt in der Provinz Trentino eine wachsende Braunbärenpopulation, was zu Kontroversen über Abschussquoten und den Schutzstatus der Tiere führt.
Der tragische Tod der jungen Frau in den Südkarpaten hat die Diskussion über den Umgang mit Wildtieren in Europa neu entfacht und wirft Fragen auf über den richtigen Schutz der Bevölkerung und den Erhalt bedrohter Arten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Bild von Angela auf Pixabay
Donnerstag, 11 Juli 2024